Die im Rahmen des Projekts „Diversity Capacities“ (DivCap) entwickelten Workshops „Applied Diversity Awareness“ (ADA) bieten einen wertvollen Rahmen, um das Verständnis und die Praxis von Lehrenden in Bezug auf Diversität und Inklusion in ihren Klassenzimmern zu verbessern. Durch die Förderung des Bewusstseins und die Bereitstellung praktischer Instrumente befähigen diese Workshops Lehrende, inklusivere Lernumgebungen für alle Lernenden zu schaffen, darunter natürlich auch diejenigen mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SEN). Wichtige Komponenten der ADA-Workshops (angepasst): Theoretischer Input: Vermittelt Lehrenden grundlegende Kenntnisse über Diversitätskonzepte, Diskriminierung und die Bedeutung der Selbstreflexion. Immersive Erfahrungen: Diese Komponente zielt darauf ab, Lehrenden Diversität und Inklusion aus erster Hand zu vermitteln und ein tieferes Verständnis der im theoretischen Input diskutierten Konzepte zu fördern. Je nach den Ressourcen und dem Kontext des Workshops kann dies verschiedene Formen annehmen: Diversitätsrundgang: Ein geführter Spaziergang durch ein vielfältiges Viertel oder Gebiet, der zum Nachdenken über die sichtbaren und unsichtbaren Aspekte der Diversität in der Umgebung anregt. Die Teilnehmer:innen werden ermutigt, Unterschiede in der Architektur, den Geschäften, den gesprochenen Sprachen, den kulturellen Ausdrucksformen und den sozialen Interaktionen zu beobachten. Leitfragen oder Impulse können zur Reflexion und Diskussion gegeben werden. Studienbesuch in einem inklusiven Bildungszentrum: Ein Besuch in einem auf inklusive Bildung spezialisierten Zentrum ermöglicht es Lehrenden, inklusive Praktiken in der Praxis zu beobachten und mit Mitarbeitenden und Lernenden zu interagieren. Dies bietet eine wertvolle Gelegenheit, von erfahrenen Fachleuten zu lernen und aus erster Hand zu erleben, wie Vielfalt in einem Bildungsumfeld gelebt und gefeiert wird. Virtuelle Erfahrungen: Wenn persönliche Aktivitäten nicht möglich sind, können virtuelle Erfahrungen wertvolle Einblicke in Vielfalt und Inklusion bieten. Dazu können gehören: Virtuelle Rundgänge durch inklusive Klassenzimmer: Erkunden Sie virtuelle Umgebungen, die inklusive Klassenzimmer, assistive Technologien und vielfältige Lernmaterialien zeigen. Online-Diskussionen mit Expert:innen: Nehmen Sie an Live- oder aufgezeichneten Diskussionen mit Expert:innen aus dem Bereich Diversität und Inklusion teil, wobei der Schwerpunkt auf Themen liegt, die für Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf relevant sind. Interaktive Webinare: Nehmen Sie an Webinaren teil, die sich mit bestimmten Aspekten von Diversität und Inklusion befassen, wie z. B. kulturelle Kompetenz, differenzierter Unterricht oder die Erstellung inklusiver Bewertungen. Online-Kulturaustauschprogramme: Treten Sie über Videokonferenzen oder Online-Foren mit Lehrenden oder Lernenden aus anderen Kulturkreisen in Kontakt, um neue Perspektiven und Einblicke zu gewinnen. Simulationen verschiedener Lernszenarien: Nehmen Sie an interaktiven Simulationen teil, in denen Lehrende die Herausforderungen und Chancen des Unterrichts mit Lernenden mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen, einschließlich SEN, erleben können. Reflexion und Austausch: Erleichtern Sie Diskussionen, in denen Lehrende ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Lernergebnisse aus dem Workshop und der immersiven Erfahrung austauschen können. Anpassung der ADA-Workshops an verschiedene Kurse: Fokus auf Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf: Passen Sie theoretische Inhalte und Diskussionen an die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Unterricht an. Praktische Strategien: Vermitteln Sie Lehrenden konkrete Strategien zur Differenzierung des Unterrichts, zur Anpassung von Materialien und zur Erstellung inklusiver Bewertungen für Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Kollaboratives Lernen: Ermutigen Sie Lehrende, ihre Erfahrungen und Herausforderungen in der Arbeit mit Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf auszutauschen und so eine unterstützende Praxisgemeinschaft zu fördern. Reflexion über die Praxis: Leiten Sie Lehrende dazu an, über ihre eigenen Vorurteile und Annahmen nachzudenken und darüber, wie diese ihre Interaktion mit Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf beeinflussen könnten. Vorteile für Lehrende: Gesteigertes Bewusstsein: Vertieft das Verständnis für Konzepte der Diversität und Inklusion, einschließlich der besonderen Bedürfnisse von Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Verbesserte Fähigkeiten: Bietet praktische Tools und Strategien für die Schaffung inklusiver Lernumgebungen. Reflexive Praxis: Fördert die Selbstreflexion und die kritische Auseinandersetzung mit persönlichen Vorurteilen. Aufbau einer Gemeinschaft: Fördert ein unterstützendes Netzwerk von Lehrenden, die sich für inklusive Bildung engagieren. Einblicke in die Praxis: „Immersive Erfahrungen“ bieten einen direkten Einblick in inklusive Praktiken und die Möglichkeit, von erfahrenen Fachleuten zu lernen. Schritt-für-Schritt-Anleitung: Schritt 1: Vorbereitung Teilnehmer:innen identifizieren: Legen Sie fest, welche Lehrenden teilnehmen sollen (z. B. alle Mitarbeiter:innen, neue Mitarbeiter:innen, bestimmte Abteilungen). Materialien sammeln und anpassen: Beziehen Sie den ADA-Workshop-Lehrplan vom DivCap-Projekt. Passen Sie die Inhalte an den Kontext Ihrer Einrichtung und die Bedürfnisse der Lernenden an, wobei der Schwerpunkt auf Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf liegen sollte. Wenn Sie den Diversity Walk nutzen, bereiten Sie Karten, Routen und gegebenenfalls Reservierungen für das Mittagessen vor. Wenn Sie einen Studienbesuch durchführen, stimmen Sie sich mit dem inklusiven Bildungszentrum ab. Zeitplan und Logistik: Legen Sie die Dauer des Workshops (ganztägig, halbtägig, mehrere Sitzungen), den Ort und alle logistischen Anforderungen fest. Schritt 2: Durchführung des Workshops Begrüßung und Einführung: Stellen Sie kurz den Zweck, die Ziele und die Agenda des Workshops vor. Theoretischer Input: Behandeln Sie grundlegende Konzepte der Diversität, Diskriminierung und Selbstreflexion anhand von Beispielen aus dem Bildungsbereich und mit Bezug zu Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Wertvolle Informationen zum Thema Diversität in der Bildung und zu den wichtigsten Konzepten finden Sie auf der DivCap-Website. Immersive Erfahrung: Diversity Walk: Die Teilnehmer:innen erkunden einen vielfältigen Ort und beobachten und reflektieren anhand eines Fragebogens die Vielfalt in ihrer Umgebung. Studienbesuch: Die Teilnehmer:innen besuchen ein inklusives Bildungszentrum, beobachten dort die Praxis und tauschen sich mit Mitarbeitenden und Lernenden aus. Interaktives Webinar (zum Beispiel): Die Teilnehmer:innen nehmen an Online-Sitzungen teil, die von Expert:innen für Diversität und Inklusion geleitet werden. Reflexion und Austausch: Moderieren Sie Gruppendiskussionen, in denen die Teilnehmer:innen Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Aktivitäten austauschen können. Fördern Sie einen offenen Dialog und schaffen Sie einen sicheren Raum für den Austausch. Schritt 3: Maßnahmen nach dem Workshop Aktionsplanung: Leiten Sie die Lehrenden bei der Entwicklung von Aktionsplänen zur Umsetzung inklusiver Praktiken in ihren Klassen an, wobei sie auf die Erkenntnisse aus dem Workshop und dem Diversity Walk/Studienbesuch/der virtuellen Erfahrung zurückgreifen können. Kontinuierliche Unterstützung: Stellen Sie Ressourcen, Mentoring oder Folgesitzungen zur Verfügung, um die Lehrenden bei ihren Bemühungen zu unterstützen. Evaluation: Sammeln Sie Feedback von den Teilnehmer:innen, um die Wirksamkeit des Workshops zu bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Workshop-Moderator:in: Ein Schulberater mit Fachkenntnissen in den Bereichen Diversität, Inklusion und Sonderpädagogik. Teilnehmer: Lehrkräfte aus verschiedenen Fächern, der Sonderpädagogik-Koordinator der Schule und Verwaltungsmitarbeiter. Szenario: Die Schule verzeichnet einen Anstieg der Zahl der Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf und möchte sicherstellen, dass alle Lehrenden in der Lage sind, ein inklusives Lernumfeld zu schaffen. Anpassung des Workshops: Der Moderator passt die theoretischen Inhalte an, um sich auf häufige sonderpädagogische Förderbedürfnisse wie Legasthenie, ADHS und Autismus zu konzentrieren. Er organisiert einen Studienbesuch in einer nahe gelegenen Sonderschule, die für ihre inklusiven Praktiken bekannt ist. Ergebnis: Die Lehrenden erhalten praktische Einblicke in die Anpassung von Unterrichtsmethoden, den Einsatz von assistiven Technologien und die Förderung einer unterstützenden Klassenkultur. Sie kehren mit konkreten Aktionsplänen zurück, die sie in ihren eigenen Klassen umsetzen können. Ein weiterer Anwendungsfall: Förderung von Empathie und Verständnis unter Ihren Lernenden Mit ein paar kleinen Änderungen (indem Sie den Schwerpunkt leicht verlagern) können Sie die Methodik der ADA-Workshops nutzen, um eine inklusivere und angenehmere Lernumgebung zu schaffen. So geht's: Beispiel für die Anpassung für Lernende: Theoretischer Input: Diskutieren Sie das Konzept der Vielfalt anhand von altersgerechten Beispielen und Geschichten, mit denen sich die Lernenden identifizieren können. Immersive Erfahrung: Anstelle eines Diversity-Spaziergangs organisieren Sie eine „Kulturmesse“, auf der die Lernenden Aspekte ihrer eigenen Kultur vorstellen. Organisieren Sie ein „Mix-It-Up-Mittagessen“, bei dem die Lernenden dazu ermutigt werden, sich zu Klassenkameraden zu setzen, mit denen sie normalerweise nicht interagieren. Reflexion und Austausch: Schaffen Sie einen sicheren Raum, in dem die Lernenden ihre Gedanken und Gefühle zum Thema Diversität austauschen und Möglichkeiten zur Förderung der Inklusion im Klassenzimmer diskutieren können. |